Somewhere at the Beginning

GERMAINE ACOGNY & MIKAËL SERRE | Senegal & Frankreich | Tanz & Theater

 

Die 74-jährige senegalesische Choreografin Germaine Acogny taucht in ihre Familiengeschichte ein und beschwört in einem gewaltigen Solo die koloniale Vergangenheit Afrikas und Europas. In «Somewhere at the Beginning» begegnen wir ihrer Grossmutter Aloopho, die als animistische Priesterin eine machtvolle Position im Dorf innehatte, und treffen auf die Erinnerungen von Acognys Vater, Funktionär der französischen Kolonialverwaltung in Dakar. Wie bei den westafrikanischen Griots, die traditionelles Wissen durch Tanz und Gesang weitergeben, tastet sich Acogny an die Vergangenheit heran und sucht nach ihrer eigenen Identität. Poetisch und intim inszeniert Regisseur Mikaël Serre die Ikone des zeitgenössischen afrikanischen Tanzes – mit intensiven Videobildern, die buchstäblich zwischen den Schleiern der Geschichte wandeln.

Die in Benin geborene Senegalesin Germaine Acogny arbeitete u.a. mit Maurice Béjart und entwickelte ihre eigene Form des modernen afrikanischen Tanzes; sie gründete die bekannte Tanzschule École des Sables in Toubab Dialaw (SN) und wurde zu einer lebenden Legende. Mikaël Serre studierte an der École Internationale de Théâtre Jacques Lecoq in Paris. Neben seinen Regiearbeiten, die zu zahlreichen Festivals eingeladen wurden, übersetzte er Texte, u.a. von Franz Xaver Kroetz und Marius von Mayenburg ins Franzö- sische. Ausgehend von «Medea» setzten sich die beiden mit Acognys Biografie auseinander. Das Stück ist Teil einer Werkreihe Acognys, die sich dem westeuropäischen Kulturgut annimmt.

 

«‹SOMEWHERE AT THE BEGINNING› IST EIN PERSÖNLICHES MANIFEST – INTIM UND KULTURELL –, STARK DURCH SEINE AUTHENTISCHE VERSCHMELZUNG ZWISCHEN TANZ, VISUELLER KUNST UND DRAMA [...].» 
THOMAS HAHN, DANSER CANAL HISTORIQUE 

 

 


 

Konzept, Regie Mikaël Serre | Choreografie Germaine Acogny | Choreografische Assistenz Patrick Acogny | Szenografie Maciej Fiszer | Kostümdesign Johanna Diakhate-Rittmeyer | Musikalische Komposition, Spiel Fabrice Bouillon «LaForest» |Video Sébastien Dupouey | Lichtdesign Sébastien Michaud | Technische Leitung Marco Wehrspann | Text Togoun Servais Acogny, Aloopho, Germaine Acogny, Euripides (Medea) | Adaption Mikaël Serre | Produktion JANT-BI (SG) | Koproduktion Les Théâtres de la Ville du Luxembourg (LU), Théâtre de la Ville, Paris (FR), Institut Français (FR) | Residenz, Koproduktion 
La Ferme du Buisson, Scène nationale de Marne-la-Vallée (FR) | Residenz Le Centquatre (FR)

 

Das Gastspiel wird unterstützt durch den SüdKulturFonds und die Französische Botschaft in der Schweiz und wird präsentiert durch die Basler Zeitung.