FRONTex SECURITY

Hans-Werner Kroesinger | Deutschland

«Die rhetorischen Figuren, die die Schauspieler entsprechend scharfsinnig gegeneinander ausspielen, zielen vor allem auf die Fragwürdigkeit unseres (europäischen) Selbstverständnisses.»
Christine Wahl, Tagesspiegel Berlin, 17. Dezember 2013

Nach 9/11 ist Sicherheit zu einem der Hauptthemen des 21. Jahrhunderts avanciert. Mittlerweile werden Deutschland und Europa nicht mehr nur am Hindukusch, sondern auch im Mittelmeer verteidigt. Um den Grenzschutz und die Migrantenströme effektiv kontrollieren zu können, hat die EU eine Agentur namens Frontex gegründet, die dafür sorgt, dass Asylbewerber Europa kaum noch erreichen. Hans-Werner Kroesinger untersucht in seinem Stück «FRONTex SECURITY» den Weg Europas von einem relativ liberalen Asylrecht zur totalen Abschottung und verfolgt die vielen Verästelungen einer wachsenden Branche, die doch «nur ausführt, was die Politik verlangt». Der «Wirtschaftsmigrant» sei vom «politischen Asylant» zu trennen, der vermeintlich unwürdige vom vermeintlich würdigen Flüchtling zu unterscheiden. Im zweiten Teil des Abends wird das Publikum auf die Hinterbühne gebeten; nun sitzt man im gleissenden Licht von Lampedusa und sieht den SchauspielerInnen beim «Schiffe versenken» zu.


Regie: Hans-Werner Kroesinger | mit: Judica Albrecht, Sina Martens, Lajos Talamonti, Armin Wieser | Gesang: Yuka Yanagihara | Bühne / Kostüme: Valerie von Stillfried | Sound / Musik: Daniel Dorsch | Licht: Thomas Schmidt | Dramaturgie / Recherche: Regine Dura | Mitarbeit Bühne: Dominik von Stillfried | Assistenz Regie: Gregor Schuster | Assistenz Bühne: Arianne Vitale Cardoso | Produktionsleitung: Lena Mody, Maria Kusche


Produktion: Hans-Werner Kroesinger; Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer; Gefördert durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten

Das Gastspiel wird gefördert durch die Kulturverwaltung des Landes Berlin


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