Ein Stück über Mutter und Vaterland
Sechs Furien mit hoch aufgetürmten Tribal-Frisuren bewegen sich zwischen archaisch bemalten Blechkästen in einem dialogischen, temporeichen Sprechgesang aus Chor und Soli. Klata entwirft eine Inszenierung, die scharf wie ein Skalpell gegensätzliche Rituale seziert: die Erinnerungsrituale der Mutter und des Vaterlandes, die ihre mahnende Macht ausüben und das Konterritual der Töchter, die für ihr Recht auf ihre eigene Geschichte kämpfen. Sein Anliegen ist es, unsere Verbindung zur Geschichte der Familie und der Nation zu trennen, wenn sie uns hin- dern, über die Zukunft nachzudenken. In Klatas theatralem Oratorium werden alle Ebenen des Stückes von der antiken Tragödie über die Sklavengeschichte am Mississippi, Ridley Scotts Science Fiction «Alien» bis hin zu den historischen Exkursen zum Antisemitismus und zur polnischen Nation vereint.
Im Anschluss an die Vorstellung vom 31.8. findet ein Publikumsgespräch statt.
Textbearbeitung / Musik / Regie: Jan Klata | Mit: Paulina Chapko, Dominika Figurska, Katarzyna Straczek, Anna Ilczuk, Kinga Preis, Halina Rasiakówna, Wojciech Ziemianski | Bühne / Licht: Justyna Łagowska | Kostüm: Justyna Łagowska, Mateusz Stepniak | Choreografie: Maćko Prusak | Ton: Magdalena Śniadecka | Regieassistenz: Iwona Rólczynska
Co-organizer of presentation of performances – Adam Mickiewicz Institute in Warsaw
Das Gastspiel wird unterstützt vom Polnischen Kulturministerium